Wie aus mir eine Hundesportlerin wurde

Als Kind wollte ich immer einen Hund haben – am liebsten einen großen Hund, mit langem Fell, der mich bei meinen Reisen und überall begleiten konnte. Und schon immer stand fest, wenn ich einmal einen Hunde bekommen sollte, möchte ich ihn auf irgendeine Art und Weise beschäftigen. Damals war ich vor allem an Agility interessiert, da ich das schon von Hundemessen oder aus dem Fernsehen kannte.

Im Juni 2006 war es endlich soweit – meine erste Hündin Kira zog ein und natürlich ging es mit ihr direkt in einen Hundeverein in der Nähe, um dort die Welpenstunde zu besuchen. Damals konnte ich mir allerdings niemals vorstellen, dass ich meine ganze Jugend auf dem Hundeplatz der Schnupperer in Heilsbronn verbringen würde. Und so besuchte ich Samstag für Samstag zunächst das Welpentraining, um anschließend zu den Junghunden und Erwachsenen zu wechseln. Das Programm dort war ganz unterschiedlich – mal das typische „Bei Fuß“-Laufen, Besuche in der Stadt oder ein kleiner Übungsparcour, welcher mir besonders Spaß machte. Und das bemerkten auch meine Trainer. 🤓

Mein Beginn im Hundesport

Nach einem Training im September 2007 lud mich also meine Trainerin Claudia ein, mittwochs doch mal zum Turnierhundesport zu kommen und mir das Ganze anzusehen. Turnierhundesport… noch nie etwas davon gehört? Also direkt im Internet recherchiert, was das überhaupt ist und mir Videos dazu angesehen. Und was soll ich sagen. THS hatte mich direkt gepackt, ohne es überhaupt selbst ausprobiert zu haben. Noch bis tief in die Nacht saß ich vor dem Laptop, kannte mittlerweile sogar alle Disziplinen und suchte alles heraus, was ich finden konnte. Am darauffolgenden Mittwoch war es endlich soweit: mein erstes THS-Training stand an. Aufgebaut wurde ein CSC. Perfekt also, um die verschiedenen Elemente kennenzulernen und direkt mit Kira auszuprobieren. Mittwochs hieß es ab sofort also: THS-Training bei den Schnupperern. 💪🏻

Kira und ich blühten in diesem Sport vollkommen auf. Also dauerte es nicht lang und im November 2007 stand unser erstes Turnier an: das Hallenturnier der ATM. Wir meldeten uns für den QSC und zweimal im Shorty an und waren natürlich schon Wochen vor dem Start suuuuper aufgeregt. In den nächsten Jahren folgten weitere Wettkämpfe, die bestandene Begleithundeprüfung, Teilnahmen an Bayerischen Meisterschaften, Seminare und das wichtigste – ganz viel Spaß mit Kira und meinem Verein. Auch meinen Ausbilderschein im BLV absolvierte ich in dieser Zeit. Insgesamt 5 Jahre waren Kira und ich ein eingespieltes Team, bis sie mir genommen wurde.

THS 2.0

Lange konnte ich nicht ohne Hund und so zog im Juni 2013 meine kleine Keeva ein. Natürlich mit der Absicht, auch mit ihr im THS durchzustarten, da sie als Belgischer Schäferhund beste Vorraussetzungen mitbrachte. Jedoch merkte ich schnell, dass es mit ihr ganz anders werden würde als mit Kira. Während man den Berner eher motivieren musste, ging es bei Keevy viel um Ruhe, um sie nicht zu sehr aufzudrehen. Doch auch wir wurden zu einem guten Team und während Kira an der Unterordnung eher keinen Spaß hatte, konnte ich besonders in diesem Bereich mit Keevy glänzen. Mit ihr und meinem CSC Team sowie im Geländelauf schaffte ich es zum ersten Mal auf eine Deutsche Meisterschaft im THS – wir konnten sogar als beste Frauenmannschaft abschneiden.

Tervueren und Frau im Turnierhundesport.
Keeva und ich beim CSC auf unserer Lieblingssektion 1.

Zu meinen persönlichen Highlights mit Keevy im THS zählt allerdings die swhv Meisterschaft 2017 (für das Studium zog ich in ein anderes Bundesland und daher auch in einen anderen Hundesport-Verband). Dieses Jahr stand mit einem Bänderriss zu Beginn der Saison zunächst unter keinem guten Stern, doch wir kämpften uns zurück und konnten im Vierkampf unser bisher bestes Unterordnungsergebnis abliefern: 59 von 60 Punkten. Für andere vielleicht nichts besonderes, doch so, wie Keevy an diesem Tag neben mit stolzierte, zeigte sie es leider nie mehr und es fühlte sich so perfekt an.

Leider verlor Turnierhundesport in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen immer mehr den Reiz für uns und ich entschied mich, den Sport nicht mehr aktiv mit Keevy zu betreiben und das ganze nur noch als Spaß für zwischendrin zu sehen.

Belgier wollen mehr

Mit einem sportlichen Begleiter wie Keevy wollte ich natürlich auch mehr probieren, als nur unseren beliebten THS. Durch den Geländelauf konnte ich erste Einblicke in die Zughundesport-Szene erhalten. Nicht nur Joggen geht mit Hund am Bauchgurt und einem speziellen Geschirr, sondern auch Biken. Hier konnte Keevy so richtig die Sau rauslassen. Und so kam es dazu, dass wir beide 2017 in Halle auf der FMBB, der Weltmeisterschaft für Belgische Schäferhunde, in dieser Sportart Bikejöring starteten. Zwar nicht mit viel Erfolg, aber viel Spaß. 😜 Zudem ist es immer ein Erlebnis, solch eine große Veranstaltung zu besuchen, denn nicht nur Zughundesport, sondern auch IGP, Obedience, Agility und auch Mondioring wurde dort gezeigt. Gerade die letzte Sportart war mir noch nicht sehr bekannt, überzeugte mich aber direkt. Sehr soziale Hunde und eine unglaublich anspruchsvolle Sportart. Ich beobachtete diesen Sport auch die weiteren Jahre auf der FMBB und beschäftigte mich mehr damit und spätestens mit dem Einzug von Capo und meiner aktiven Ausübung von Mondioring war klar: das ist unsere neue Leidenschaft.

So war also der Verlauf meiner bisherigen Hundesport-Karriere und mein Werdegang vom THS bis zum Mondioring. Ich bin gespannt, was ich in diesem Bereich noch alles lernen und erfahren werde. Am meisten freue ich mich allerdings darauf. 😊